Werner Hinzes Liederwerkstatt
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Vagabundenlieder
Kunden und Monarchen nannten sich im 19.
Jahrhundert Vagabunden und Handwerksburschen, die den Weg
zurück ins bürgerliche Leben nicht mehr fanden und
auf der Straße geblieben sind.
Besonders in den 1890er und den 1920er
Jahren wurden die Straßen von Kunden frequentiert, die
entweder auf der Suche nach Arbeit (meist Saisonarbeit) waren
oder lediglich einen anderen Ort zum Betteln suchten, da die
Polizei sie von ihrem vorigen Aufenthaltsort verjagt hatte. Die
wenigen Frauen, die auf der Walze (Wanderschaft) waren,
schlossen sich besonders gern Männern an, die mit dem
Leierkasten unterwegs waren. Alleine konnten sie nur in
besonderen Herbergen übernachten. Doch es gab auch jene
Kunden, die freiwillig dieses Leben suchten, und in den 1920er
Jahren sogar eine Bruderschaft der Vagabunden, die sich
politische Ziele zu eigen machte.
Der Vortrag geht besonders auf die
Lebensverhältnisse der Kunden ein, und es kommen Passagen
aus autobiographischen Darstellungen zu Gehör. Vor allen
Dingen aber werden bekannte und unbekannte Lieder vorgespielt,
die teilweise in langwieriger Kleinarbeit aus Büchern und
Archiven ausgegraben wurden. Sachverhalte aus dem Umfeld der
Lieder, der Sänger oder zur Situation des Zustandekommens
werden ebenso wie unübliche Begriffe erklärt.
Werner Hinze umrahmt die live dargebotenen
Lieder, die er mit der Gitarre begleitet, mit
situationsbedingten Darstellungen, Erlebnisberichten von
Betroffenen oder Beobachtern und Lesungen von
einschlägigen Texten. Unter letzteren befinden sich auch
solche poetischer Natur.
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