Büxensteinlied
(1)
Im Januar um
Mitternacht
ein Kommunist stand auf der Wacht,
er stand mit
Stolz, er stand mit Recht,
stand
kämpfend gegen ein
Tyrann’geschlecht.
Und donnernd
brüllt die Artillerei.
Spartakus hat nur
Infanterie,
Granaten schlagen
bei uns ein;
Regierungstruppen
stürmen Büxenstein.
Und mit der Knarre
in der Hand
er hinterm
Zeitungsballen stand,
die Kugeln pfeifen
um ihn rum,
der Spartakist er
kümmert sich nicht drum
O Büxenstein,
o Büxenstein,
Spartakus sein,
heißt Kämpfer sein.
Wir haben
gekämpft bei Büxenstein
und dafür
sperrt man uns im Kerker ein.
Gefangen - ach! -
in Weh und Schmerz,
Und dennoch hoffet
unser Herz!
Spartakus lebt!
Spartakus siegt!
Frisch auf zum
Kampf, Genoss', verzage nicht!
Und wofür
kämpft der Kommunist?
Damit ihr’s
alle, alle wißt:
Er kämpft
für Freiheit und für Recht,
nicht länger
sei der Arbeitsmann ein Knecht.
Und alle Menschen,
arm und reich,
Sie sollen werden
alle gleich,
Daß niemand
leidet ferner Not,
und jeder hat
genügend täglich Brot.
Darum nur
kämpft der Kommunist,
Damit Ihr's alle,
alle wißt.
Er schwur die
Treu' bis in den Tod
Dem schönen
Freiheitsbanner purpurrot.
O Spree-Athen, o Spree-Athen,
viel Blut, viel
Blut hast du gesehn,
in deinem
Friedrichshaine ruht
so manches tapfere
Spartakusblut.
1919 Berlin,
Besatzung von Büxenstein