Lieder der Straße - Lobeshymnen

Anselm Noffke † (Liederjan)
Diese Werk bestehend aus einem Liederbuch und einem Lexikon-Lesebuch nur zu loben, ist zu wenig. Man muss diesem Liederbuch angemessen anpreisend ein „Hohes-Lied" singen. Als Musiker findet man ein optimal zu lesendes Notenbild vor mit singbaren Tonhöhen und zugehörigen Begleitakkorden.
Viele unbekannte Lieder sind hier veröffentlicht. Man merkt insbesondere im Lexikon-Lesebuch, dass dieses Werk ein Kenner des Materials zusammengetragen hat, der sein profundes Wissen in Jahrzehnten zusammengetragen hat und hier interessant und spannend zu lesen weiter gibt. In der schonungslosen anschaulichen Darstellung armseliger Gegebenheiten, die teils erschaudern und erschrecken lassen, liegt eine Stärke des Materials. Es wird keine Schönfärberei betrieben, nicht romantisiert oder verklärt. Man trifft auf so viel Neues, dass man sich vom Lesestoff kaum lösen kann.
Das Liederbuch und Lexikon: Lieder der Straße ist sehr empfehlenswert, sollte in keinem Bücherregal fehlen. Ein neues Standartwerk, sowohl für normale Leser als auch natürlich Musiker bis hin zu Geschichtslehrern, die ihren Unterricht wirklichkeitsnah unterfüttern möchten.
Gratulation an den Autor


folkmagazin. Das lebendige Magazin für Musik, Tanz, Lied + Leben Nr. 246 / April+Mai 2003
Dr. Werner Hinze hat ein großartiges Liederbuch mit Lexikon-Lesebuch geschrieben mit vielen fast verschollenen Liedern, mit viel an Hintergrund, sozialen Missständen und Forderungen, vielen Grafiken und Fotos. Es ist eins der bedeutendsten Liederbücher der letzten Zeit. Und Liederbücher mit eigenem Lexikon sind ja noch selten. Für Liedersammler, für Fahrende, für Jugendbewegte, für Wandervögel ist dieses Buch vielleicht ein „Muss“, vielleicht ein gutes Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten!


Folker. Das Magazin für Folk, Lied und Weltmusik. Juli - August 2003 (Nr. 4)
Werner Hinze hat 25 Jahre lang Lieder gesammelt, Lieder der Straße, Vagabundenlieder, Volkslieder mit aktualisiertem Inhalt. Ihn interessierten dabei neben der musikalischen Ausdrucksform der „Unterschichten“ auch die Quellen der Lieder, die Veränderungen, denen sie unterlagen und wie sich darin die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen „von unten“ spiegeln. Ausgegangen ist Werner Hinze dabei von Sammlungen, die Hans Ostwald schon vor hundert Jahren veröffentlicht hat, „Lieder aus dem Rinnstein“ und „Rinnsteinsprache“. So ist es konsequent, dass es neben der Sammlung von fast 200 Liedern noch ein „Lexikon-Lesebuch“ gibt, in denen der Autor viele Erläuterungen zu den Begriffen des Straßenjargons, soziale Studien, Geschichten und Anekdoten gibt. Alleind ieses Buch liest sich packend, werden doch viele uns bekannte Lieder aus ganz neuer, von der seriösen Volksliedforschung gern ignorierten Sicht betrachtet. Aber auch das Liederbuch selbst ist eine Fundgrube. Viele Lieder und Gesänge tauchen noch heute in vielerlei Form bei studentischen Treffen, Parties und anderen Zusammenkünften auf. Gelegentlich kann man diese Lieder, oft als Bänkelgesang, noch auf der Straße hören. Andere wiederum sind im Tonsplitter-Archiv vor dem Vergessen bewahrt worden und beschwören intensiv vergangene deutsche Zeiten herauf. Der Autor hat die Quellen dabei teilweise bearbeitet, so dass Text und Melodie stimmig und singbar sind. Das haben die Straßensänger ja meist nicht so jenau genommen. Werner Hinze schon. Ihm ist ein Doppelbuch gelungen, das außerordentlich amüsant und witzig ist, zugleich aber auch hohen dokumentarischen Wert hat.
Jürgen Brehme

LAG folk Schleswig-Holstein e.V. Folk Post Nr. 6 - 12/03 & 01/04
„Das in FoPo 4/03 vorgestellte zweibändige Buch „Lieder der Straße“ von Werner Hinze ist mit seinem Herausgeber nun auch zu Rundfunkehren gekommen. In der Sendung „Sonntakte“ (NDR Hamburg Welle, 90,3 Mhz) am 2. November bildete das Liederbuch gemeinsam mit dem zehnjährigen Bestehen der Hamburger Obdachlosenzeitung „Hinz&Kunzt“ den Mittelpunkt. Liederjan, das Stefan-Romeyan-Ensemble, Joachim Kuntzsch und ein Trio mit dem beziehungsreichen Namen Die Monarchen trugen (vorwiegend) Lieder aus Werner Hinzes Buch vor. Um den singenden Ober-Monarchen Werner Hinze grupierten sich zur Begleitung die Tippelbrüder Walter Peetz und Anselm Noffke. Es klang alles sehr authentisch und weckte den Appetit, gleich noch einmal in den beiden mit vielen Fotos aufgemachten, informativen Bänden zu stöbern, die zum Teil ganz unbekannte Versionen bekannter Lieder enthalten.“


Holger Jansen (NDR Info, Nachtclub-Radio Globo, 18. Januar 2004)
Werner Hinze hat ganz bewusst einen umfassenderen Ansatz gewählt. Es ging ihm um Straße als einen Ort der sozialen Kontakte und der Begegnungen. So finden sich denn auch Lieder über Auswanderer, Prostituierte, Händler und Handwerker, Kutscher, Musikanten, Soldaten und Revoluzzer in diesem Liederbuch. Ein breites Spektrum, indem es noch einige Perlen zu entdecken gibt, die bisher im Rinnstein der Überlieferung gelegen haben.
Das eigentlich verdienstvolle aber ist das Lexikon, das auch für Leute ein Gewinn ist, die selbst nicht Musik machen. Da entblättert sich auf 190 Seiten reich illustriert eine ganze Sozialgeschichte der Straße. Gründlich recherchiert mit Quellenangaben und Literaturliste. Das Thema mag einem zunächst etwas unbequem vorkommen, wie die besagten und besungenen Bettler vor dem Bahnhof, aber, wenn man einfach mal die in alphabetischer Reihenfolge sortierten Artikel unsortiert liest, oder sich von den Querverweisen von einem Artikel zum nächsten hangelt, dann wird das Lexikon schon nach wenigen Zeilen zu eine richtig spannenden Lektüre mit Lern- und Aha-Effekten.
Das vorbildliche Liederbuch mit Lexikon „Lieder der Straße“ herausgegeben von Werner Hinze im Verlag Tonsplitter ist insgesamt 368 Seiten dick und enthält 111 Lieder mit Noten und Texten.


Ad marginem 76-2004 (Randbemerkungen zur Musikalischen Volkskunde. Mitteilungen des Instituts für Musikalische Volkskunde an der Universität zu Köln)

Tonsplitter - bestehend aus einem noch jungen Verlag und dem Archiv für Musik und Sozialgeschichte - startet mit dieser Publikation eine Liederbuchreihe, in der in verschiedenen thematischen Schwerpunkten der musikalische Alltag dargestellt wird. Seit ca. 25 Jahren sammelt Werner Hinze Lieder sowie Materialien zu deren Entstehung und Umfeld - Liederbücher, biographische Notizen, Veranstaltungs- und Festprogramme. Ergänzend dazu betreibt er eigene Feldforschungen. Das vorliegende Liederbuch ist das Resultat umfangreicher Recherchen. Es handelt von der Straße als einer zentralen Begegnungsstätte der Menschen. Die Sammlung spiegelt die Komplexität der sie belebenden gesellschaftlichen Gruppen und deren Veränderungen im Laufe der Geschichte. Ein starker Akzent liegt auf den musikalischen Äußerungen der Unterschichten (der Vagabunden, Räuber, Huren u. a. „zwielichtiger“ Gestalten). Dabei basiert der Autor teils auf der zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienene dreibändigen Lieder- und Gedichtsammlung Lieder aus dem Rinnstein von Hans Ostwald, die sowohl mündlich Tradiertes als auch zeitgenössische Poesie (z. B. von Erich Mühsam, Eil Nicolai, Peter Hille, Margarete Beutler, Else Lasker-Schüler, Franz Diederich/ umfasst. Hinze hat die dort fehlenden Melodien herausgesucht und in seiner Veröffentlichung ergänzt. Weitere Themenbereiche seiner Sammlung sind u. a.: Handwerksburschen; Auswanderer; Arbeit und Handel; Juden; Zigeuner; wandernde Scholaren; Musikanten auf Straßen und Plätzen; Kinderlied und -spiel; Fahrende Ärzte, Quacksalber, Wunderdoktoren. Zur Straße gehören selbstverständlich auch Fortbewegungsmittel wie Droschken, Kutschen, Fahrräder, Motorräder, Autos - ihnen ist ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Thematisch vertreten sind darüber hinaus politische Straßenkämpfe, Soldaten und Krieg sowie das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte: Konzentrationslager. Viele der Lieder sind Kontrafakturen traditioneller Volkslieder, Operetten- oder Opernmelodien, Couplets oder Schlager. Das Verständnis des Lesers bzw. Hörers fördern zahlreiche den Liedtexten beigefügte Worterklärungen.

In dem zweiten Band, dem Lexikon-Lesebuch, finden sich nicht nur Kommentare zu den einzelnen Liedern, sondern auch Stichwörter zu deren Kontext, ihrer Entstehungssituation und den Sängern sowie Angaben zu nicht geläufigen Begriffen. Zugleich ist dieser Band, der auch weitere zur Thematik passende Lieder und Gedichte enthält, ein Lesebuch mit Darstellungen von Alltagsszenen, Erlebnissen und Empfindungen im Umfeld der Lieder.

Diese höchst anregende Publikation richtet sich an ein breites musikinteressiertes Publikum, an Laien sowie Professionelle. Inhaltlich vermag sie auch den schulischen Unterricht etwa in den Fächern Musik und Geschichte zu bereichern.
Gisela Probst-Effah
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